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Wohnhaus Gabrielis

Das in seinem Kernbestand 1686 datierte Gebäude ist Teil eines Häuserblocks des späten 17. Jahrhunderts, der die ehemals obere von der unteren Marktgasse in ihrer Gesamtlänge scheidet. Die Bauten dürften unter Leitung des damaligen Hofbaumeisters Jakob Engel entstanden sein.

Gabrieli erwarb das Gebäude 1732 für 2700 Gulden und gestaltete es bis 1733 nach eigenem Geschmack zu seinem repräsentativen Privatwohnhaus um. Nach Gabrielis Tod verkauften seine Erben das Haus samt Inventar für 3800 Gulden an den Hochfürstlichen Rat und Landvogteiverwalter Johann Wolfgang Plomaiser. Insgesamt hinterließ Gabrieli seinen Kindern ein Vermögen im Geldwert von 55000 Gulden. Im Verlauf der häufigen Besitzerwechsel befanden sich im Erdgeschoß zu Anfang des 19. Jahrhunderts die Weinstube des ehemaligen Hofmusikus Johann Baptist Brumbauer, das Kaufhaus der Familie Löw von 1864 - 1919 und von 1926 - 1955 die Sparkasse. Für die bestehende Buchhandlung wurde das Erdgeschoß zuletzt 1976 - 1978 modernisiert.

Gabrielis Wohnhaus besitzt eine der schönsten Frührokokofassaden Eichstätts. Die Mittelachse der gegen die Gabrielistraße gerichteten Hauptfront ist durch einen rechteckigen, zweigeschossigen Erker auf dekorativer Konsole ausgezeichnet. Über dem Erker bringt ein, für Gabrieli typischer, geschweifter Giebel Bewegung in die lange Flucht der Häuserfassaden. Die Fenster des ersten Obergeschosses sind durch unterschiedliche Bedachungen mit Stuckornamenten, Büsten und kleinen Reliefs mit Kinderköpfen betont. Über dem unteren Erkerfenster verweist ein Stuckrelief mit der Personifikation der Architektur auf den Hausherrn. Im Erdgeschoß wird die Mittelachse symmetrisch von zwei Eingängen flankiert, von denen der linke ein geschmiedetes Oberlichtgitter mit der Inschrift REN. G.D.G. 1733 (renoviert durch Gabriel de Gabrieli 1733) besitzt.

(Dr. Claudia Grund)

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