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Oberstjägermeisterei

Gabrielis erster Repräsentationsbau in Eichstätt wurde laut Wappen 1722 für Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenellenbogen vollendet, der ihn wohl für seinen seit 1720 als Oberstjägermeister amtierenden Neffen hatte errichten lassen. Das Gebäude diente als Sitz der obersten Forst- und Jadgaufsicht des Hochstifts. Von der Säkularisation bis Mitte des 19. Jahrhunderts beherbergte es das Rent-(=Finanz-)amt und befindet sich seitdem in Privatbesitz.

Der palastartige Bau zeigt das frühe, noch relativ strenge, spätbarocke Formenrepertoire Gabrielis und beweist das bemerkenswerte Gespür des Architekten für städtebauliche Wirkungen. An der Verengung der Luitpoldstraße stehend, vollzieht der Bau den Straßenverlauf mit, leitet zum mächtigen Komplex des Dominikanerklosters über und bildet gleichzeitig den entscheidenden optischen Abschluß der Marktgasse. Das Gebäude besteht aus dem straßenseitigen dreigeschossigen Hauptflügel und einem kurzen Nordflügel. Die mittleren drei Fensterachsen der Schaufassade sind durch Kolossalpilaster und einen bekrönenden Dreiecksgiebel mit Rundfenster, dem sogenannten "Ochsenauge", hervorgehoben. Dieser Mittelrisalit wird zudem durch das Portal mit seiner weit vorkragenden Bedachung sowie durch die fein stuckierten Jagdmotive über den Fenstern des Hauptgeschosses betont. Die Fenster des als Mezzanin ausgebildeten zweiten Obergeschosses sind dagegen nur ornamental dekoriert. Das Erdgeschoß ist durch die Bänderung als Sockel definiert. Es wurde seit dem 19. Jahrhundert durch Ladeneinbauten zunehmend verändert.

(Dr. Claudia Grund)

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