Meldung vom 2. Oktober 2025 (19:15 Uhr)
Die Hofmühbrücke wird abgerissen und neu gebaut. Das hat der Eichstätter Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig beschlossen. Damit haben das Gremium und die Stadtverwaltung nach einer über zweieinhalb Jahre andauernden Auseinandersetzung einen guten und vor allem bezahlbaren Kompromiss gefunden, der nun auf Zustimmung gestoßen ist. Für den Neubau der Brücke hatten sich zahlreiche Unterstützer/-innen, unter anderem aus Rebdorf, engagiert.
Was war passiert?
Dass die Brücke am Ende ihres Lebens angekommen ist, war dabei schon länger klar. 2014 bereits baute das Technische Hilfswerk (THW) ein sogenanntes Einsatzgerüstsystem an, gleichzeitig versuchte die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit Brückenprüfer/-innen, die regelmäßige Gutachten erstellten, die Brücke immer wieder bis heute durch kleinere Maßnahmen zu stabilisieren. Doch das reichte nicht. Der Brückenkörper ist durchgerostet. Beide Fundamente - sogenannte Widerlager, die auf beiden Uferseiten in die Erde ragen - tragen nicht mehr ausreichend. Statiker/-innen empfohlen den Abriss und gegebenenfalls einen Neubau.
Baustelle ist kompliziert
Doch eben dieser Neubau der Hofmühlbrücke stellte sich als sehr kompliziertes Vorhaben heraus. Das eine Problem ist der Weg zur Baustelle durch sumpfige Wiesen, kleine Brücken und neben dem Bahngleis. Dazu kommt: Eines der Widerlager, das nach damaligem Wissensstand komplett abgerissen und neu gemacht werden müsste, liegt direkt am und unter dem Bahngleis. Das ist kompliziert und teuer.
Angesichts von scheinbar ausufernden Kosten - die mehrfach bestätigte Schätzung für den Neubau in Regelbauweise lag damals bei knapp 1,6 Millionen Euro - hatte der Stadtrat dann 2023 beschlossen, nach dem Abriss des alten, durchgerosteten Brückenkörpers keine neue Brücke zu bauen.
Innovative Lösung entwickelt
Nach einem Antrag aus dem Stadtrat im Dezember 2023 holte die Stadt Eichstätt dann noch einmal eine dezidierte Kostenschätzung ein. Außerdem entwickelte das eigens beauftragte Planungsbüro seither in Abstimmung mit der städtischen Tiefbauverwaltung mehrere innovative Vorgehensweisen, die deutlich kostensparender sind. Mehrere Optionen der Abwicklung wurden nun im Stadtrat vorgestellt. Im Kern kann nun mit dieser Lösung, die der Stadtrat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen hat, mit einem deutlich einfacheren Brückenkörper und nur einem Widerlager auf der "Wiesenseite" gearbeitet werden. Das andere Fundament auf Bahnseite muss nur unwesentlich angefasst werden. Das spart massiv Zeit und Kosten. Außerdem kann die Stadtverwaltung in dieser Variante voraussichtlich mit nicht unerheblichen Fördergeldern rechnen.
Mit dem Beschluss gehen die Stadtverwaltung und das Ingenieurbüro jetzt in eine detaillierte Planung. Die Tiefbauverwaltung wird zusätzlich noch versuchen, auch eine Fahrradabstellanlage am Bahnhalt Rebdorf-Hofmühle noch in diesem Jahr zu bauen.