Meldung vom 10. Oktober 2025 (11:43 Uhr)
Die Stadt Eichstätt trauert um Ehrenbürgerin und Alt-Äbtissin Franziska Kloos (1941 - 2025). Sie war von 1985 bis 2018 war sie Äbtissin des Klosters St. Walburg und verstarb am Morgen des Freitag, 10. Oktober 2025.
Im Allgäu geboren kam sie 1962 ins Kloster St. Walburg, wurde Volksschullehrerin und Konrektorin der Schule St. Walburg. Am 16. März 1985 wurde sie zur Äbtissin gewählt.
Für ihre Verdienste hat ihr der Stadtrat von Eichstätt am 28. November 1996 die Bürgermedaille der Stadt Eichstätt verliehen. Seit 8. Januar 2014 war sie eine der zwei noch lebenden Ehrenbürger der Stadt Eichstätt. In diesem Rahmen beschrieb sie der damalige Oberbürgermeister Andreas Steppberger als "mit großer Bescheidenheit und Demut, mit Lebensklugheit und tiefer Menschlichkeit, aber auch immer mit einem großen Schuss Humor und ganz viel Gottvertrauen“.
Nach fast 34 Jahren als Äbtissin, am 27. Dezember 2018, legte hat das Amt (im Alter von 77 Jahren) aus Altersgründen ab.
Oberbürgermeister Grienberger: "Begleiterin und Freundin"
Oberbürgermeister Josef Grienberger würdigte die Alt-Äbtissin am Freitagvormittag:
"Ich bin traurig, aber auch dankbar, dass ich sie über viele Jahre als Begleiterin und Freundin erleben durfte.
Meine persönlichen Erinnerungen an Sie reichen zurück in die Kindergarten- und Schulzeit. Damals war man immer sehr ehrfürchtig, wenn man die Äbtissin mit ihrem großen goldenen Kreuz gesehen oder gesprochen hat.
Als Oberbürgermeister war jede Begegnung mit Ihr etwas Besonderes. Immer getragen von operativer Tüchtigkeit, Klugheit - aber vor allem einem unwiderstehlichen Humor und Lebensfreude, die sie versprühte und mit der Sie einem ansteckte.
Ihre klare, deutliche und ehrliche Ansprache auch in herausfordernden Diskussionen hat immer zielführend gewirkt auf alle Beteiligte.
Unsere beiden Augenleiden haben uns über die Jahre immer enger im Austausch verbunden und auch hier war ihr Humor eine Quelle der Kraft und Aufmunterung für uns beide. "Solange wir beide für die Stadt und das Kloster im Kopf klarer sehen als die anderen, ist das mit den Augen nicht so schlimm", war sinngemäß mit einem Augenzwinkern, was sie mir mitgegeben hat.
Als Oberbürgermeister möchte ich aber auch meinen Dank und Respekt vor Ihrer Lebensleistung zollen – für das Kloster und damit auch für die Stadt.
Ihr bauliche Schaffenskraft wird das Stadtbild auf Jahrzehnte prägen und ohne diese wäre es kaum möglich gewesen, das Kloster - immerhin visuell als auch immateriell eines der prägendsten Teile unserer Stadt -aufrechtzuerhalten und in die Zukunft zu führen.
Bis zum Schluss war ihr die Entwicklung der Stadt ein Anliegen. Aus diesem Grund habe ich regelmäßig Anrufe zu Themen erhalten, in denen jede Anregung und Anmerkung von der Liebe zur Stadt und dem Blick in die Zukunft getragen war.
Ihr Tod ist ein Verlust für uns als Stadt, der uns aber auch daran erinnert, was Menschen mit großem Herz und Verstand für die Gesellschaft leisten und bewirken können - und damit auch über den Tod hinaus inspirieren, als Vorbild dienen und damit in lebendiger Erinnerung bleiben werden."