Meldung vom 6. August 2025 (08:00 Uhr)
Am 10. Mai eröffnete das INSELBAD und läutete somit die Badesaison 2025 ein. Während die Vorfreude vieler Badebegeisterter steigt, herrscht hinter den Kulissen bereits reges Treiben. Ein guter Grund sich unter die Becken in die Katakomben des Bades zu begeben und sich von der kaufmännischen Leitung Josef Engelhardt und dem Fachangestellten für Bäderbetriebe Christian Mörte die Abläufe erklären zu lassen.
Wie sehen die Vorbereitungen auf die kommende Badesaison aus? Schon sechs Wochen vor der geplanten Eröffnung beginnen die Vorbereitungen: Die Technik wird hochgefahren, Filter und Pumpen überprüft, die Becken gründlich gereinigt und sämtliche Anlagen einmal durchgetestet. Auch die Grünanlagen und Außenbereiche werden gepflegt, zum Beispiel Unkraut entfernt und der Beckenrand auf Vordermann gebracht. Die einzelnen Becken zu reinigen und zu befüllen nimmt die meiste Zeit in Anspruch. Besonders zeitaufwendig ist das große Schwimmerbecken, das etwa 30 Stunden dauert, bis es mit Leitungswasser vollgelaufen ist - um eine gleichbleibend hohe Wasserqualität zu gewährleisten.
Wie funktioniert der technische Kreislauf des Wassers? Werfen wir einen Blick auf die ausgeklügelte Wasseraufbereitung des Inselbads, die in den Katakomben des Bades passiert. Das Wasser aus dem Schwimmer-, Erlebnis- und Planschbecken sowie der Wasserrutsche durchläuft einen komplizierten Reinigungskreislauf: Zunächst fließt es in den Rohwasserbehälter, wo es gründlich gereinigt wird. Über eine leistungsstarke Rohwasserpumpe gelangt das Wasser dann zum Auffangbehälter des Erlebnisbeckens, passiert verschiedene Filterstationen und wird dabei kontinuierlich überwacht. Jeder der sieben Filter wird zweimal wöchentlich rückgespült, wobei pro Filter etwa 20-25 Kubikmeter Wasser bewegt werden.
In der Chlorgasanlage werden der pH-Wert und der Chlorgehalt des Wassers präzise geregelt. Ein sogenanntes Flockungsmittel bindet Fette und Öle, um Rückstände wie zum Beispiel aus Sonnencremes effektiv zu entfernen. Die abschließende Desinfektion übernimmt eine moderne Chlordioxid-Anlage. Dieses Verfahren garantiert eine konstante Wasserqualität und optimale Hygiene für alle Badegäste. Das Planschbecken wird täglich händisch entleert, gereinigt und frisch befüllt – bei schlechtem Wetter bleibt es deswegen aus Kostengründen geschlossen.
Wird die Wasserqualität regelmäßig überprüft? Der Wasserkreislauf ist ein Zusammenspiel modernster Technik und akribischer Überwachung. Sobald das Wasser im Becken überläuft, wird es in den Rohwasserbehälter zurückgeführt und erneut geflockt sowie gefiltert. Nach der Chlorung und Desinfektion fließt das Reinwasser in die Becken zurück. Die Qualität des Wassers wird rund um die Uhr automatisch überwacht, um selbst kleinste Abweichungen frühzeitig zu erkennen. Zusätzlich führen die Mitarbeitenden dreimal täglich manuelle Prüfungen durch.
Wie sieht ein Tagesablauf im geöffneten Inselbad aus? Die ersten Arbeiten beginnen bereits um 6 Uhr morgens, wenn das Instandhaltungsteam Becken, Laufwege und Technik auf den Tag vorbereitet. Ab 6:30 Uhr übernimmt das Rettungsschwimmer-Team und kontrolliert die Wasserqualität sowie die Sicherheit der Betriebsanlagen. Ab 8 Uhr können Badegäste das Bad genießen. Ein Zwei-Schicht-Betrieb von 6:30 Uhr bis 21:30 Uhr gewährleistet eine lückenlose Betreuung.
In der letzten Ausgabe war die Energieversorgung in der Stadt ein großes Thema, wie wird das Bad geheizt und versorgt? Das Inselbad setzt auf eine umweltfreundliche Energieversorgung: Ein eigenes Blockheizkraftwerk erzeugt die notwendige Wärme für Becken, Gebäude und Warmwasser. Außerdem befindet sich auf der Dachfläche des Hauptgebäudes eine Solarabsorber-Anlage, die für die Beckenanlage Wärme erzeugt. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, übernimmt ein Notstromaggregat die Versorgung der Chlorgasanlage, um den Betrieb sicherzustellen. Im Chlorgasraum überwachen Sensoren die Anlage und erkennen mögliche Leckagen frühzeitig.