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Bilderrallye Pfahlstraße abgeschlossen – Baustelle liegt im Zeitplan

10. November 2022

Ein wachsames Auge, ein bisschen Ortskenntnis und eine Prise Geschichts-Begeisterung waren bei der Pfahlstraßen-Rallye der Stadt Eichstätt und der STADTWERKE gefragt. Dabei luden sechs Bilder von kleinen und großen Besonderheiten in der Pfahlstraße Besucher/-innen dazu ein, auf Spurensuche zu gehen – und mit der richtigen Lösung an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Die Aktion ist ein Teil des Baustellenmarketings im Zuge der aktuell laufenden Pfahlstraßen-Sanierung, angestoßen von der städtischen Standortbeauftragten Beate Michel.

Zu gewinnen gab es neben exklusiven Führungen auf den sonst nicht zugänglichen Rathausturm auch eine Jahreskarte für das Eichstätter INSELBAD und Einkaufsgutscheine für die Pfahlstraßen-Geschäfte. Unterstützung beim Rätselraten waren dabei zwei große Informationsbanner zur Historie des Straßenzuges, die Michel und Pressesprecherin Sophie Schmidt Anfang August an der Rathausfassade montieren ließen. Auf diesen fanden die Suchenden so manchen Tipp, um die Bilderrätsel zu lösen – und einen spannenden Ritt durch jahrhundertelange Geschichte der bedeutenden Handelsstraße.

Die Bilder für die Rallye waren jeden Samstag in den Sommerferien – also von 06. August bis 10. September –im EICHSTÄTTER KURIER und auf dem Online-Auftritt des Eichstätter Journals erschienen. Alle Bilder waren auch stets auf der Homepage der Stadt Eichstätt abrufbar. Michel freute sich, wie viele über sechs Wochen hinweg fleißig gesucht und gefunden haben: „Ich selbst bin ja begeistert von der Historie des Straßenzuges, nachdem ich mich durch die historischen Unterlagen gewühlt habe. Umso mehr freue ich mich, dass wir scheinbar so viele mit unserer Faszination anstecken konnten.“ 80 Personen hatten sich am Rätsel beteiligt und bis zum 25. September per Postkarte oder digital ihren Hut in den Lostopf geworfen.

Die Gewinner/-innen wurden ausgelost und haben ihre Preise – Einkaufgutscheine für Geschäfte in der Pfahlstraße sowie exklusive Führungen auf den Rathaus-Turm – erhalten.

Zwischenstand der Baustelle

Auch von der Baustelle selbst sind nur positive Nachrichten zu vernehmen: Die Arbeiten am Untergrund, sprich am Wasser-, Abwasser- und Stromnetz, sind abgeschlossen, nun geht es um die Gestaltung der Straßenoberfläche. Es ist weiterhin geplant, den ersten Bauabschnitt noch 2022 freizugeben, ehe 2023 der zweite Bauabschnitt angegangen werden kann.  

Die Lösung

Den Auftakt zur Pfahlstraßen-Bilderrallye bildete ein markantes Detail an der Fassade der Hausnummer Pfahlstraße 5, die wohl aus dem Jahr 1730 stammt. Das Ovalbild zeigt den heiligen Jesuiten Franz Xaver, der nach Willibald als zweiter Patron der Stadt gilt. Er wird als Retter Eichstätts gefeiert: Im Spanischen Erbfolgekrieg 1704 hielten feindliche Truppen auf die Stadt zu – und ritten aber dank des dichten Nebels an Eichstätt vorbei. Dieses Glück schreibt man Franz Xaver zu. Sein Bildnis in der Haufassade ist bei der Kernsanierung des Anwesens in den 1990er Jahren restauriert worden.

„Non est Consilium Contra Dominum“ ist über der Tür im Anwesen Pfahlstraße 25 zu lesen, welches die Lösung für Bilderrallye-Woche zwei war. Der lateinische Spruch ist sinnhaft zu übersetzen mit „Es gibt keinen Rat wider dem Herrn“. Die Inschrift 1727 steht dabei für das Baujahr des sogenannten Heimbäckenhaus, „AWM“ für die Initialen des Bauherren Arnold Wilhelm Moers. Architekt des Anwesens war seinerzeit niemand geringeres als Gabriel de Gabrieli. Viele Eichstätter kennen das Gebäude als langjährigen Sitz der STADTWERKE. 

Ein genaues Auge oder gute Ortskenntnisse verlangte der dritte Beitrag des Pfahlstraßen-Bilderrätsels. Gesucht war die Hochwassermarke, die am Hintereingang der Passage im Anwesen Pfahlstraße 27 zu finden ist. Sie markiert den Wasserstand vom Februar 1784, als Tauwetter einsetzte, der Altmühlstand rapide stieg und das Wasser durch Türen und Fenster in die Häuser quoll. Bis zu 1,50 Meter tief stand das Wasser Überlieferungen zufolge schließlich, in der Pfahlstraße kamen die Eichstätter mit Kähnen voran. Bei der Renovierung des Anwesens, das im Kern aus dem 14. Jahrhundert stammt, wurde die Hochwassermarke in den 1990er Jahren wiederinstandgesetzt.

Die kleinen Embleme im weiß-blauen Rautenmuster an der strahlend grünen Fassade gehörten natürlich an die Fassade des Anwesens Pfahlstraße 39, ein Bürgerhaus aus dem 19. Jahrhundert, Lösung der Rallyewoche Nummer drei. Frühe Aufzeichnungen zeigen etwa ein Korb- oder ein Fahrradgeschäft in den Räumlichkeiten. Aus den Archiven geht hervor, dass die Fassade bereits in den 1950er Jahren einmal grundlegend saniert wurde, der letzte Erneuerungszyklus dauerte bis 2019.  

Das vorletzte Rätsel aus der Pfahlstraße zeigte ein besonderes Fassadendetail des Anwesens Pfahlstraße 51, das im Kern noch ein mittelalterliches Fachwerk und eine Stuckfassade etwa aus den 1730er Jahren hat. Genauer ist der Giebelaufzug zu sehen, der früher Menschen etwa dabei half, schwere Waren zum Einlagern ins Obergeschoss zu ziehen. Sicher hat diesen Aufzug auch Johann Strobl genutzt, der in dem Anwesen lange Jahre eine Bäckerei betrieb.

Der Wasserlauf des Pfahlbrünnerle vor der Fassade des Hauses mit der Nummer 49 war die Lösung des letzten Beitrags der Rallye. Als „Prunn auf dem Platz beim Aunbeckh“ taucht das sogenannte Pfahlbrünnerle schon in historischen Unterlagen auf. Damals war er ein laufender Brunnen, gespeist vom Buchtalbach und der Quelle am Fuß des Kugelberges. Von dort führe unter anderem eine Leitung Richtung Marktplatz und weiter bis zum Pfahlbrünnerle. Überschüssiges Wasser floss zwischen den Häusern Westenstraße 15 und Pfahlstraße 31 ab. Vor 1889 stand dort ein Steinbecken, dann wurde der Brunnen an das neue öffentliche Wassernetz angeschlossen und erhielt ein Einlauf und Becken, hergestellt im Eisen-Hüttenwerk Obereichstätt.

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