Meldung vom 6. August 2025 (08:01 Uhr)
Egal ob Kindergarten, Heizwerk, Feuerwehrhaus oder Leitungsbau: Baustellen der Stadt und STADTWERKE in den vergangenen Jahren begannen meist gleich. Es rollen die Bagger an und beginnen, ein großes Loch für den Keller, die Bodenplatte oder eine Baugrube zu graben. Damit ist gut sichtbar für alle, dass das Bauvorhaben beginnt. Was hingegen kaum jemand sieht: Die hunderten Kubikmeter an Erde, die hier bewegt werden, können zum großen Hindernis und Problem auf den Baustellen werden. Deshalb werden Stadt und STADTWERKE jetzt aktiv. In dieser Woche haben die Arbeiten für das gemeinsame Aushubzwischenlager begonnen. Ein unscheinbares Projekt, das allerdings eine entscheidende Rolle spielt – in der Ressourcenschonung, für kurze Transportwege und die Frage, wie Baustellen auch in Zukunft finanzierbar, rechtssicher und nachhaltig abgewickelt werden können.
Eine Aufgabe mit vielen Facetten
Die Aufgabe für dieses Aushubzwischenlager ist dabei schnell erklärt: den Aushub der Baustellen von Stadt und STADTWERKEN fachgerecht zwischenlagern. Was so einfach klingt, ist in der Realität allerdings ein Thema mit vielen Facetten, wie STADTWERKE-Leiterin Silvia Dollinger erklärt. Zuallererst geht es um ganz einfache organisatorische Fragen auf der Baustelle. Was tun mit der Menge an Aushub? Gerade bei Baustellen in der Eichstätter Innenstadt bereitete diese Frage bei engen Grundstücken und der barocken Altstadt Stadt und STADTWERKEN sowie den beauftragten Firmen oft Kopfzerbrechen. Auf der Baustelle lagern ist meist nicht möglich. Also wird ein Platz gesucht, der über einen möglichst kurzen Weg erreichbar ist – jeder LKW, der nicht voll beladen weite Strecken fahren muss, spart Zeit, Emissionen und Geld.
"Verantwortung gegenüber Umwelt, Mensch und Tieren"
Deshalb ist der Standort für das neue Aushubzwischenlager optimal: Zwischen dem Seidlkreuz und Wimpasing entsteht die gut 7.800 qm große Anlage, die das Zwischenlagern erlaubt. Und das Material wird in Zukunft oft mit dem ein oder anderen Problem im Aushubzwischenlager ankommen. Denn wenn die Proben auf der Baustelle ergeben, dass der Aushub in irgendeiner Weise konterminiert ist, muss damit professionell und geschult umgegangen werden. „Der sachgerechte Umgang, gerade mit gegebenenfalls kontaminiertem Bodenaushub, hat für uns einen sehr hohen Stellenwert“, erklärt Dollinger weiter. Und das nicht nur aus den geänderten Gesetzen dazu – unter anderem trat die Ersatzbaustoffverordnung 2023 in Kraft –, sondern aus einem tiefen Verantwortungsgefühl gegenüber Umwelt, Mensch und Tieren.
Kreislaufwirtschaft
Doch was passiert, wenn der Aushub künftig im Zwischenlager gelandet ist? „Hier liegt uns auch der Gedanke der Kreislaufwirtschaft und der Nachhaltigkeit am Herzen“, so Dollinger. Eine Möglichkeit sei zum Beispiel, Material speziell zu sieben, um es in Teilen wiederverwerten zu können – etwa, um spätere Baugruben wieder zu verfüllen. Damit haben Stadt und STADTWERKE beim Neubaugebiet Blumenberg-West im Kleinen schon sehr gute Erfahrungen gemacht.
So sieht ein Aushubzwischenlager aus
Doch wie sieht es jetzt eigentlich aus, so ein Aushubzwischenlager? Im Wesentlichen ist der Großteil der Fläche asphaltiert, um dort zum Beispiel unproblematischen Aushub zu lagern. Doch es wird auch eine große Überdachung entstehen – gut 20 Meter lang, 10 Meter hoch -, um Material vor Regen geschützt abzulegen. Dazu kommen eine große geschotterte Fläche, mehrere Sickergruben und im kommenden Jahr auch ein Zaun, der das Areal umgibt und sicherheitstechnisch absichert.
Nur für städtische und STADTWERKE Baustellen
Bereits in wenigen Monaten, voraussichtlich Ende dieses Jahres, rechnet Dollinger damit, den Bau des Aushubzwischenlagers in wesentlichenam Teilen abschließen zu können. Und zum Schluss stellt sie mit einem Augenzwinkern fest: „Unser Aushubzwischenlager ist beliebt – das belegen die vielen Anfragen von möglichen Nutzern schon, die gerne bei uns lagern würden. Allerdings reicht die Kapazität nur für die Baustellen von Stadt und STADTWERKEN – denn davon haben wir genug!“