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Domherrnhof Dietrichstein

Der lang gestreckte dreigeschossige Komplex, der die Struktur der Kavalierhöfe aufnimmt und in einer sanften Biegung den Residenzplatz begrenzt, beherbergt heute das Institut der Englischen Fräulein und die Mädchenrealschule Maria Ward. 1732 errichtete Gabrieli für den jungen, 1730 zum Domizellar gewählten Franz Karl Hannibal Graf von Dietrichstein die östliche Hälfte.

Auf dem Grundstück befand sich vorher bereits ein Domherrnhof. Nach 1744 ging er in den Besitz des Domherrn Johann Leopold Graf von Khevenhüller zu Aichelberg über. Unter einem der beiden Nachfolger aus der Famlie der Freiherrn von Riedheim, wurde der Bau in der Zeit um 1790 klassizistisch umgeformt. 1848 erwarb ihn Samuel Hechinger und funktionierte ihn zum Gasthof zu den "Drei Mohren" um. Nach dem Erwerb des Hofes durch die Engschlichen Fräulein kauften diese 1883 auch das westliche angrenzende Gebäude und errichteten dort nach Plänen von Hans Huber 1905/06 einen historisierenden Neubau, der die Fassadenstruktur des Gabrieli-Baus wiederholt. Gleichzeitig wurden beide Häuser um ein Geschoß erhöht, so daß jetzt die Traufhöhe egalisiert ist.

Gabrielis Domherrnhof besaß elf Fensterachsen, wobei drei Achsen durch einen überhöhten Mittelrisalit mit korinthischen Pilastern und einem schmalen Zwerchhaus betont waren. Das Erdgeschoß ist rustiziert. Die Fenster sitzen in glatt geputzten Faschen, die Brüstungsfelder sind durch Rauhputz differenziert. Das Vestibül wird durch Pfeiler in drei Schiffe geteilt. Die elegante Podesttreppe verfügt noch über das originale Geländer, das eine Steinbrüstung imitiert. Der Mittelsaal im ersten Obergeschoß ist mit zartem Bandelwerkstuck im Régencestil ausgestattet, der die Agnatenwappen des Grafen von Dietrichstein umschließt.

In der klassizistischen Phase erhielt das Portal kannelierte Pilaster mit Konsolen, die einen Balkon tragen. An den Fensterfaschen im ersten Obergeschoß wurden stuckierte Mutulikonsolen angebracht.

(Dr. Emanuel Braun)

Im Gebäude ist die Maria-Ward Mädchenrealschule untergebracht.

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